Ausstellung im MAK Museum Wien
Water Pressure: Wie Design zur Lösung der Wasserkrise beitragen kann

CloudFisher-Nebelkollektoren, ein innovatives System, das Wasser aus Nebel gewinnt © WasserStiftung
Mit der Ausstellung „Water Pressure. Gestaltung für die Zukunft“ rückt das MAK in Wien eines der dringendsten globalen Probleme ins Zentrum: die weltweite Wasserkrise. Rund zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser – eine erschütternde Zahl, die das multidisziplinäre Projekt eindringlich vor Augen führt. In Zusammenarbeit mit dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) und dem Jane Withers Studio in London zeigt die Ausstellung, wie Design, Kunst und Wissenschaft gemeinsam Lösungen entwickeln können, um einen bewussteren, gerechteren und nachhaltigeren Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser zu ermöglichen.


Shea Brushing Zion’s Teeth with Bottled Water. Aus der Serie Flint is Family, 2016–2022. © LaToya Ruby Frazier
Kunst trifft auf konkrete Lösungen
Visionäre Installationen zeigen, wie Wasser besser bewahrt, gerechter verteilt und nachhaltig genutzt werden kann. Die Ausstellung kombiniert Design, Architektur und Wissenschaft mit historischen Exponaten und aktuellen Projekten aus Österreich – darunter EOOS „SafeTap“-System zum Händewaschen ohne Leitungswasser oder Julian Charrières monumentale Videoarbeit „And Beneath It All Flows Liquid Fire“ (2019), die den traditionellen Brunnen neu interpretiert und Wasser durch Flammen ersetzt.


SafeTap, seit 2024. Feldtest in einer Schule in Durban, Südafrika © EOOS, Foto: Lucky Lugogwana
Fünf Perspektiven auf die globale Wasserkrise
In fünf Themenkapiteln sollen die verschiedenen Facetten der weltweiten Wasserproblematik beleuchtet werden: „Water Stories“ zeigt die kulturelle Bedeutung von Wasser und stellt indigene Lösungsansätze vor. „Bodily Waters“ thematisiert die enge Verbindung von Wasser und Körper – etwa durch künstlerische Auseinandersetzungen mit Tränen oder innovative Sanitärsysteme. „Thirsty Cities“ präsentiert dezentrale Wasserprojekte in Metropolen wie Chennai oder Lagos. „Invisible Water“ deckt den versteckten Wasserverbrauch in Industrie und Landwirtschaft auf, während „Ecosystems“ Lösungen zur Wiederherstellung gestörter Wasserkreisläufe zeigt – etwa „CloudFisher“-Nebelkollektoren, ein innovatives System, das Wasser aus Nebel gewinnt, oder Unterwasser-Barrieren zur Abfallbereinigung von Flüssen.


Sungai Watch, Barriereelement zur Abfallbereinigung von Flüssen, Bali, Indonesien, seit 2022 © Sungai Watch
Ein Appell an uns alle
Auch Städte wie Wien sind nicht vor den Folgen der Wasserkrise gefeit, wie das Hochwasser 2024, das den Wienfluss gefährlich anschwellen ließ, zeigte. Die Ausstellung macht deutlich: Jeder und jede trägt Verantwortung – durch Konsum, Lebensstil und politische Entscheidungen. Gleichzeitig zeigt sie, wie Städte weltweit mit „Day Zero“ kämpfen – dem Tag, an dem das Wasser ausgeht. „Water Pressure“ ruft zu einer neuen Haltung gegenüber der wichtigsten Ressource unseres Planeten auf.
Ausstellung: WATER PRESSURE. Gestaltung für die Zukunft
Ausstellungsort: MAK Ausstellungshalle OG / MAK, Stubenring 5, 1010 Wien
Ausstellungsdauer: 21. Mai bis 7. September 2025
Öffnungszeiten: Dienstag 10–21 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10–18 Uhr
Weitere Informationen: mak.at