The Craft of Carpentry: Drawing Life from Japan’s Forests

Die Ausstellung „The Craft of Carpentry: Drawing Life from Japan’s Forests“ im Japan House London gibt Einblicke in die hoch entwickelte japanische Tischler- und Zimmererkultur. Vorgestellt wird die Handwerkskunst der Tempel- und Schreintischler (Dōmiya Daiku), der Teehaustischler (Sukiya Daiku) sowie die mehr als 1000 Jahre alten Holzverbindungstechniken.

Die Schau zeigt die hoch entwickelte japanische Tischlerkultur. © Japan House London

Das japanische Tischler- und Zimmererhandwerk beruht auf tiefem Respekt vor der Natur. Die Handwerker achten bei ihrer Arbeit auf das ökologische Gleichgewicht der japanischen Wälder, die zwei Drittel der gesamten Region bedecken. Trotz der Herausforderungen des bergigen Waldgeländes und der begrenzten Metallerzvorkommen, haben sie innovative Werkzeuge und Techniken entwickelt, die bis heute überzeugen. Die Schau zeigt mehr als 80 dieser einfachen, jedoch sehr effizienten Werkzeuge. Interaktive Bereiche laden ein, Holzverbindungen ohne Nägel, sogenannte Kigumi-Strukturen, zu erkunden sowie den Duft der verwendeten Hölzer kennenzulernen.

In einem interaktiven Bereich können Kigumi-Strukturen entdeckt werden. © Japan House London

Die Sukiya-Architektur ist für ihre feine und elegante Bauweise bekannt. Ein charakteristisches Merkmal ist die Verwendung von runden, wenig bearbeiteten Naturmaterialien. Spezielle Techniken verbinden Holz und Bambus oder Holz und Stein nahtlos miteinander. Besucher und Besucherinnen können die Techniken des Stils an einem originalgetreuen Modell des Sa-an-Teehauses aus dem Jahre 1742 erkunden. Die dünnen Wände des Nachbaus bestehen aus Bambussäulen, Zedern- und Rotkiefernholz.

Die Ausstellung zeigt das maßstabgetreue Modell des Sa-an-Teehauses von Kyoto. © Japan House London

Mit fortgeschrittenen Fertigkeiten haben Dōmiya Daiku Tempel und Schreine geschaffen, die über Jahrhunderte hinweg Wind, Schnee und sogar Naturgewalten wie Erdbeben überlebt haben. Heute leisten sie wichtige Restaurierungs- und Konservierungsarbeit, um das kulturelle Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren. In der Ausstellung präsentiert ein Yoshino-Zypressen-Modell im Maßstab 1:2 eines Dachabschnitts von Tōindō, einer Halle im Yakushi-ji-Tempel in Nara, ihre Arbeit.

Yoshino-Zypressen-Modell, © Japan House London

Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Takenaka Carpentry Tools Museum in Kōbe, Japan, entstanden. Bis Anfang Juli 2025 ist sie im Japan House London zu sehen, danach zieht sie weiter ins Japan House São Paulo.