Sanierung und Aufstockung eines Wohnhauses in Madrid

In Aravaca, einem Stadtteil von Madrid, hat das spanische Architekturbüro EME157 ein Bestandswohnhaus transformiert und um eine Aufstockung erweitert. Auf der ehemaligen Dachterrasse dockt nun eine Wohnung für den Sohn der Familie an. Dabei legt sich das neue Geschoss auch um das kubische Treppenhaus. Der ehemalige Flachdachbau wird von einem Tonnendach mit Zinkeindeckung gekrönt, das eine großzügige Raumhöhe trotz geringem Aufbau ermöglicht. Gleichzeitig bildet das neue, mit Kork verkleidete Volumen einen plastischen Kontrast zur Ziegelfassade des Bestands, die größtenteils von Efeu umrankt wird. 

Plastisches Volumen: Der neue Wohnbereich mit Blick in die angrenzende Landschaft. © Luis Asín

Während sich im Erdgeschoss ein Schlafzimmer und ein Badezimmer befinden, erfolgt im ersten Obergeschoss eine Trennung in zwei Wohneinheiten. Die neue Wohnung ist in einen Rückzugs- und Gemeinschaftsbereich unterteilt: Ersterer umfasst ein Schlafzimmer und Badezimmer im ersten Obergeschoss. Die Küche, das Esszimmer und das Wohnzimmer sind in einem offenen Raumgefüge im zweiten Obergeschoss untergebracht, zu dem auch das ehemalige Treppenhaus mit seinem großen, runden Oberlicht gehört. Es sitzt nun über dem Essbereich und versorgt den großen Raum mit zusätzlichem Tageslicht.  

Das Oberlicht des ehemaligen Treppenhauses sitzt über dem neuen Essbereich. © Luis Asín

Die neuen Räumlichkeiten im zweiten Obergeschoss öffnen sich mit großen Fenstern nach Norden und bieten beeindruckende Ausblicke auf die angrenzende Landschaft. Eine reduzierte Materialpalette prägt das Innere, wodurch die durch das Tonnendach erzeugte Plastizität umso stärker hervortritt. Zum Einsatz kamen etwa ein Epoxidharzboden und Edelstahl sowie graue Linoleumverkleidungen für Küche, Schränke, Regale, Türen und Treppen. Die Betonbalken und -stützen des Tragwerks wurden freigelegt und sind nun Teil der Inneneinrichtung. Sie bilden einen angenehm rohen Kontrast zum Interior und verknüpfen Alt und Neu.